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Unser Branchenfokus
Wealth Management & Private Banking
Der Wealth Management & Private Banking Markt ist in den letzten Jahren stark unter Druck geraten. Die steigenden regulatorischen Anforderungen, das herausfordernde makroökonomische Umfeld und die Digitalisierung haben das Umfeld der Privatbanken und der unabhängigen Vermögensverwalter fundamental verändert. Während die von den Banken gehaltenen Kundenvermögen das Niveau vor der Finanzkrise erreicht haben, ist ein fortdauernder Konsolidierungsprozess zu beobachten. Wir sehen gegenwärtig die folgenden M&A Trends:
- Die Privatbanken haben in den letzten Jahren ihre Kundenportfolios durchforstet mit dem Ziel, sich zukünftig auf ausgewählte Kernmärkte zu konzentrieren. Nicht zu den eigenen Kernmärkten gehörende Portfolios versuchen sie an geeignete Käufer zu veräussern
- Nach zahlreichen Marktaustritten gibt es noch weitere ausländische Bankengruppen, die über einen möglichen Exit der Schweizer Präsenz nachdenken, während andere sich klar zum Schweizer Markt bekennen und aktiv bei der Marktkonsolidierung mitwirken wollen
- Grössere Schweizer Banken agieren als Konsolidierer und erreichen damit die nötige Grösse und internationale Reichweite
- Kleine Privatbanken versuchen sich als Nischenanbieter zu positionieren, zu wachsen oder einen Merger / Exit in die Wege zu leiten
- Aufgrund der schwierigen Marktbedingungen hierzulande zögern die grossen Akteure mit Investitionen in ausländische Märkte
- Trotz anhaltender Marktunsicherheiten schreitet die Konsolidierung innerhalb der unabhängigen Vermögensverwalter nur langsam voran; sie wird vor allem von anstehenden Nachfolgeregelungen getrieben
Asset & Fund Management
Der institutionelle Asset & Fund Management Markt gestaltet sich heute sehr kompetitiv. Weiterhin zunehmende regulatorische Anforderungen, die Annäherung von traditionellen und alternativen Asset Managern, steigender Margendruck und die grösser werdende Macht der Distributoren fordern die Asset Manager und ihre Geschäftsmodelle heraus. Der Trend hin zu grossen ETF und indexbasierten Plattformen kreiert aber auch Opportunitäten für Marktteilnehmer, welche den Markt nachhaltig outperformen können. Wir sehen gegenwärtig die folgenden M&A Trends:
- Der Schweizer Asset Management Markt wird von den grossen Banken dominiert
- Versicherungen bauen ihr eigenes Asset Management für Drittparteien auf, um ihre Einkommensströme zu diversifizieren
- Zusätzlich existiert eine Vielzahl von kleineren Nischenanbietern mit einem fokussierten und spezialisierten Angebot; ihre Herausforderung besteht darin, die richtigen Produkte in einem zyklischen und sich ändernden Marktumfeld anzubieten
- Internationale Asset & Fund Manager sehen die Schweiz als wichtigen Markt, weshalb sie in ihre Infrastruktur vor Ort investieren
- Die M&A Aktivität in dieser Sub-Branche beschränkt sich auf gelegentliche, kompetenzgetriebene Akquisitionen im Ausland und ausgewählte Transaktionen innerhalb der Schweiz
Retail & Commercial Banking
Der Schweizer Retail & Commercial Banking Markt ist sehr fragmentiert, wird jedoch dominiert von einer Handvoll regional und schweizweit aktiven Marktteilnehmern. Dazu gehören die beiden grossen Universalbanken, die Raiffeisen Gruppe, die grösseren Kantonalbanken sowie die PostFinance. Trotz deren Versuche ihre Erträge zu diversifizieren, sind sie nach wie vor stark vom Zinsdifferenzgeschäft abhängig. Das Produkt- und Serviceangebot unterscheidet sich nur marginal und klare Differenzierungsmerkmale sind selten. Das Onshore-Geschäft bietet robuste Erträge trotz anhaltender Negativzinsen. Wir sehen gegenwärtig die folgenden M&A Trends:
- Ausser gelegentliche Portfoliobereinigungen, d.h. Veräusserungen von Private-Banking-Tochtergesellschaften oder Add-on-Akquisitionen in der Vermögensverwaltung und in letzter Zeit auch im Fintech-Bereich, ist nur eine geringe M&A Aktivität zu beobachten
- Die Auswirkungen der Digitalisierung, der Markteintritt neuer, sich differenzierender Akteure oder ein starker Anstieg der Zinsen, könnten zu einer Konsolidierung führen
- Die Bilanzbewirtschaftung, die Ausrichtung von On-Site- und Virtual-Client-Service-Modellen sowie die Suche nach weiteren Diversifizierungsmöglichkeiten sind wesentliche Punkte auf der Agenda der Management Teams
Versicherungen
Der Versicherungssektor ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Finanzindustrie. Trotz mehr als 200 registrierten Versicherungsgesellschaften ist die Konzentration sehr hoch, insbesondere im Lebensversicherungsgeschäft, wo die fünf grössten Anbieter mehr als 80% Marktanteil haben. Der Markt stagniert und der Wettbewerb wird intensiver. Zunehmende Regulierung und Solvenzanforderungen lassen die Kosten der Versicherer ansteigen. Die in den Markt dringenden InsurTechs, branchenfremde Wettbewerber sowie das aktuelle Tief- bzw. Negativzinsumfeld belasten die Margen. Wir sehen gegenwärtig die folgenden M&A Trends:
- Versuch, die Ertragsquellen zu diversifizieren durch den Auf- und Ausbau des Asset Managements für Drittkunden oder anderer, kommissionsbasierter Geschäftsmodelle, wie z.B. Outsourcing oder andere Beratungsdienstleistungen an Kunden
- Gelegentliche Investitionen in InsurTechs und andere Fintechs, um die eigenen Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung zu erweitern
- Portfolioreviews von grösseren Marktteilnehmern
- Langsame Konsolidierung im Krankenversicherungsmarkt
Fintech
Die Schweiz gehört zu den weltweit führenden Fintech & Insurtech Standorten mit zahlreichen Tech-Unternehmen in den Bereichen Vermögensverwaltung, Personal Finance, Blockchain, Mobile Payments, Crowdlending und –Funding sowie InsurTech. Der Markt besteht insbesondere aus Start-ups, aber auch aus etablierten Unternehmen, welche bereits vor Jahren gegründet wurden. Die Unternehmen profitieren von einem gesunden und wachsenden Ökosystem in einem der reichsten Länder der Welt, welches über eine lange Tradition im globalen Finanzgeschäft verfügt. Wir sehen gegenwärtig die folgenden M&A Trends:
- Die zunehmenden regulatorischen Anforderungen führen zu höheren Kosten und fordern damit die Businessmodelle der Fintechs heraus
- Kooperationen und gelegentliche Investitionen von etablierten Finanzdienstleitungsunternehmen in Fintechs
- Anhaltendes Fundraising oder Venture Capital / Private Equity Investitionen in fortgeschrittene Startups
- Gelegentliche Expansionsversuche in die Nachbarstaaten
Private Equity
Private Equity (“PE”) ist eine etablierte Sparte der Finanzindustrie, die ihre eigenen Strategien verfolgt und gleichzeitig eine wichtige Rolle spielt für die Entwicklung der übrigen Finanzbranche, sowie von anderen Industriesektoren. Anbieter privater Anlagekategorien geniessen seit geraumer Zeit anhaltendes Wachstum angesichts verschiedener Marktfaktoren, wie u.a. reduzierter Risikoappetit bei Banken sowie Investorenbedarf nach Rendite in anhaltend tiefem Zinsumfeld für liquide / gehandelte Anlagen bzw. Wertschriften. M&A nimmt eine zentrale Rolle ein im PE-Geschäftsmodell, welches laufend Beteiligungs-Portfolios aufbaut und über Zeit wieder realisiert, und gleichzeitig verfolgen Beteiligungs-Gesellschaften oft ihrerseits Wachstums-Strategien mittels proaktiver Zukäufe. Konsolidierung in der Branche ist laufend im Gange, einerseits auf Stufe der PE-Firmen selbst, und anderseits auf der Stufe ihrer Beteiligungs-Gesellschaften:
- Konsolidierung unter GPs / PE-Firmen, im Bestreben nach Steigerung der verwalteten Vermögensbasis oder Erweiterung der geographischen Präsenz, und / oder zwecks Realisierung von operativen Effizienzen
- Diversifikation in andere Anlagekategorien, sei es durch organische oder akquisitive Erweiterung des Produktangebots (z.B. Privatkredite, Immobilien, und/oder Infrastruktur), und damit einhergehend entsprechende Wandlung von reinen PE-Firmen hin zu breiterer Aufstellung als alternative Vermögensverwalter
- PE spielt traditionell eine Schlüsselrolle als Kapitalgeber bei der Unterstützung von jungen Finanzinnovatoren (z.B. FinTech / InsurTech), sowie von notleidenden etablierten Finanzunternehmen (z.B. Notübernahmen / Restrukturierungen bei Marktkrisen)
- Ob innerhalb oder ausserhalb der Finanzbranche, leitet die Rendite-Erwartung ihrer Investorenbasis das Engagement von PE-Firmen oft entweder in die wachstumsstarken (z.B. digital / technisch fortgeschrittenen) Sektoren der fraglichen Industrie, und / oder zu Restrukturierungs-Situationen mit entsprechenden Wertschöpfungspotential
Weitere Bereiche der Finanzbranche
Neben den grossen Banken- und Versicherungssektoren gibt es diverse weitere, kleinere Bereiche wie bspw. Consumer Finance und Leasing, Treuhand, IT und Prozessdienstleistungsanbieter, Insourcers, Inkasso- und Factoringgesellschaften etc. All diese Bereiche haben ihre eigenen Marktgegebenheiten und unterliegen einem Wandel, welcher hauptsächlich durch technologische und digitale aber auch durch rechtliche und regulatorische Faktoren getrieben wird.